: das gibt zu denken
Désirée Nick, 46, Krawall-Kabarettistin, Zoten-Zofe und ewige RTL-Dschungelqueen, basht in ihrem neuen Buch „Eva go home“ … ja, wen wohl? Eva Herman. Die ehemalige „Tagesschau“-Sprecherin hatte in ihrem „Eva-Prinzip“ bekanntlich den Frauen empfohlen, sich auf ihre von der Natur zugedachte Rolle rückzubesinnen: Heim und Hof, Kinder statt Karriere.
Die Nick hatte als Reaktion auf Hermans geistigen Dünnpfiff schon im Herbst eine Seite in der Bild am Sonntag vollgekalauert („Wahrscheinlich musste sie für Uli Wickert immer das Bier holen“). Danach habe sie aber sehnsüchtig darauf gewartet, dass jemand „diesen Mist“ in einem schlauen Buch auseinandernehme. Als sich bis Dezember auf dem Büchermarkt nichts tat, habe sie sich „zwischen Plätzchenbacken und Weihnachtsbaumschmücken“ eben selbst an den Schreibtisch gemacht – und kurz mal 174 Seiten vollgetippt.
„Wieder mal musste Mutti die Arbeit machen“, sagte die alleinerziehende Mutter gestern bei der Präsentation des Buches in Berlin. Dort trat Nick im knallroten Hosenanzug auf und brachte „Apfelkuchen nach dem Dési-Prinzip“ mit – ein PR-Schenkelklopfer, schließlich hatte Eva Herman den Frauen empfohlen, „das Haus heimelig zu machen, Blumen aufzustellen und Apfelkuchen zu backen“.
Für derlei krude Thesen aus Hermans Feder hat Nick nur Hohn und Spott übrig, die bekannten Nicklichkeiten eben: „Endzeithalluzinationen“ einer „Hobbynaturkundlerin“ seien das, „menschenverachtend, volksverhetzend und rassistisch“. Für ihr eigenes Buch hat sich die examinierte Theologin Nick dagegen ganz streng an die Tatsachen gehalten und Zahlen über Geburtenrate und Frauenerwerbsquoten recherchiert. „Ich habe alles faktisch überprüft, mit Mausklick ist das ja wunderbar möglich.“