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Archiv-Artikel

Solidarisch mit Ägypten

ÄGYPTEN überall Aus Solidarität mit den Protesten im arabischen Raum zogen am Samstag etwa 100 DemonstrantInnen durch die Bremer Innenstadt

Von jpb

„Einige sind zu Haus geblieben, weil Mubarak jetzt ja zurückgetreten ist“, vermutete Mitveranstalter Maximilian Herchen, den der Rücktritt von Ägyptens Staatspräsident ebenso überrascht hat. Etwa 100 DemonstrantInnen hatten es sich jedoch nicht nehmen lassen, ihren Jubel über den Rücktritt auf die Straße zu tragen. Für neun Uhr morgens hatte Anmelderin Verena Holtz zum Skaterplatz vor dem Hauptbahnhof zu einer Demonstration für Menschenrechte und Freiheit aufgerufen.

Die Bremer Studentin der Sozialpolitik hatte sich vor einer Woche gemeinsam mit Maximilian Herchen und dem Ägypter Amr Farid spontan entschlossen, sich mit den Protestierenden im arabischen Raum auch öffentlich solidarisch zu zeigen. Unterstützt wurde dies dann von Amnesty International, den Grünen, den Linken, den Jusos und dem Asta der Uni Bremen.

Der Rückzug des ägyptischen Präsidenten wurde von den DemonstrantInnen bejubelt und gefeiert. Nach einer Schweigeminute für die Opfer der Proteste zogen sie durch die Innenstadt. In Parolen wurde die Freiheit der politischen Gefangenen in Tunesien, Ägypten und anderen arabischen Ländern verlangt, Demokratie und Internationale Solidarität gefordert.

Auf der Abschlusskundgebung auf dem Marktplatz würdigte Helga Trüpel, die grüne Europa-Abgeordnete, das Engagement der Menschen in Ägypten. Ein Vertreter Amnesty Internationals erinnerte an Länder wie den Iran.

Ein Grußwort von Vertretern der Arbeiterkommunistischen Partei des Iran war nicht erwünscht. Der Exiliraner Siamak Maki kritisierte, dass die Meinungsfreiheit zwar gefordert, auf der Demonstration selbst aber nicht eingehalten werde. Sie und weitere linksgerichtete Gruppen hätten ihre Transparente nicht zeigen dürfen. Mitveranstalter Maximilian Herchen erklärte, man habe keine Parteipolitik betreiben wollen. Vor dem Abspielen der Ägyptischen Nationalhymne lobte Herchen zum Abschluss die Kooperation der deutschen Polizei, die ein demokratisches Vorbild auch für Ägyptens Gesetzeshüter sein könne. jpb