unterm strich
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Nicht dass dies eine gute Nachricht wäre: aber es ist doch zumindest beruhigend zu wissen, dass der Berliner Hauptbahnhof nicht das einzige größere Gebäude ist, das der Orkan „Kyrill“ beschädigt hat. Nein, mindestens 120.000 Euro Schaden hat „Kyrill“ allein an den Fensterscheiben des Römisch-Germanischen Museum in Köln angerichtet, vermelden die Agenturen. „Ob und was unserem Dionysos-Mosaik passiert ist, wissen wir hundertprozentig erst in etwa 14 Tagen“, sagte Verwaltungsleiter Bernhard Ostermann am Sonntag in Köln. Orkan „Kyrill“ hatte auf der Domplatte die Holzabdeckung eines Brunnens gelöst und mit großer Wucht durch die Museumsfenster auf das gut 1.800 Jahre alte Dionysos-Mosaik geschleudert. Eine Untersuchung des Mosaiks verzögerte sich, weil noch immer die Gefahr besteht, dass Reste der Scheiben oder Teile der Wand auf das Mosaik stürzen. Zu seinem Schutz sollte das Mosaik das ganze Wochenende mit Styroporplatten abgedeckt bleiben. Der Eintritt wurde für die Besucher um einen Euro reduziert, da der Teil des Museums rund um das Mosaik – einem der größten römischen Kunstschätze Deutschlands – gesperrt blieb. Am Montag sollten Glaser im Museum zum Einsatz kommen und eine Untersuchung des Mosaiks im Anschluss ermöglichen. Das um 200 nach Christus entstandene Dionysos-Mosaik war einst der Fußboden im Speisesaal einer römischen Villa mit 20 Zimmern. Es wurde 1941 beim Bau eines Luftschutzbunkers entdeckt. Das Römisch-Germanische Museum wurde um das wertvolle Mosaik herumgebaut. Deshalb musste das Mosaik nie verlegt werden.

Und nach einmal Architektur: Nach Einschätzung von Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) kann die Bundesstiftung Baukultur voraussichtlich Mitte 2008 ihre Arbeit in der Landeshauptstadt Potsdam aufnehmen. Bis dahin würden an dem künftigen Sitz, dem Haus „Rote Villa“ im Areal Schiffbauergasse, alle notwendigen Sanierungsarbeiten abgeschlossen, antwortete der SPD-Politiker auf eine parlamentarische Anfrage. Als Anschubfinanzierung stelle der Bund bis 2010 rund sieben Millionen Euro für den Aufbau und die Arbeit der neuen Stiftung zur Verfügung. Eine ihrer ersten Aufgaben werde es sein, einen öffentlichen Konvent der Baukultur zu organisieren. Dieser solle Experten aus allen wesentlichen Bereichen des öffentlichen und privaten Planens und Bauens zusammenbringen. Potsdam veranschlage die Bruttokosten für die Sanierung und die notwendigen Umbauten der „Roten Villa“ auf rund 800.000 Euro. Als Eigentümer müsse diese die Landeshauptstadt tragen.