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Archiv-Artikel

Unterkünfte für Asylbewerber bleiben Mangelware

FLÜCHTLINGE Landesamtschef will verstärkt auf landeseigenen Grundstücken bauen. 10.000 Neuankömmlinge bis Jahresende erwartet

Der Präsident des Berliner Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso), Franz Allert, spricht sich für den Neubau von zusätzlichen Asylunterkünften in der Hauptstadt auf landeseigenen Grundstücken aus. Das sei eine von mehreren Optionen vor dem Hintergrund der stark steigenden Flüchtlingszahlen, sagte Allert laut Berliner Morgenpost.

Allerdings sei dafür eine verlässliche Prognose der dauerhaft benötigten Plätze erforderlich. Und: „Eine solche Prognose ist angesichts der sich ständig verändernden Zahlen schwierig“, so der Lageso-Präsident.

In jedem Fall aber sei der Neubau von Asylunterkünften auf lange Sicht preiswerter, wenn sie auf landeseigenen Grundstücken errichtet und zudem so gestaltet werden, dass sie später auch von anderen Personengruppen wie beispielsweise von Studenten genutzt werden könnten.

Kaum noch Leerstand

Laut Allert verfügt das Land Berlin derzeit kaum noch über leerstehende Immobilien. Die Schaffung neuer Unterkünfte sei deshalb eine „stetig wachsende Herausforderung“. Zelt- oder Containerlösungen – wie in anderen Bundesländern angedacht – kämen aber nicht infrage. Allein in diesem Jahr habe das Landesamt bereits weit über 1.500 neue Plätze für Asylsuchende geschaffen.

Die Ausgaben für die Versorgung der Flüchtlinge in Berlin liegen nach Angaben von Allert im ersten Halbjahr bereits bei 62,7 Millionen Euro. Bis Jahresende rechnet er mit bis zu 100 Millionen Euro Kosten und insgesamt bis zu 10.000 neuen Flüchtlingen, die Berlin aufnehmen wird. Das Amt kümmert sich derzeit um 9.500 Flüchtlinge in regulären Unterkünften und rund 500 weitere in Hostels. (epd, dpa)