Göttinnen des Groove

Die Musik des New Yorker Schwesternkollektivs ESG kennt fast jeder, ohne es zu wissen, denn ihre Hits „Moody“ und „UFO“ gehören zu den meistgesampleten Musikstücken aller Zeiten. Die Geschichte von ESG klingt wie ein Märchen: Anfang der 1970er-Jahre beschließt eine besorgte Mutter ihre Töchter vor den Straßen der Bronx zu bewahren und kauft ihnen Musikinstrumente. Zusammen gründen sie eine Band und bringen sich ihre Instrumente selbst bei. 1979 spielen sie ihre erste Platte ein, treten 1982 auf der Eröffnungsparty des legendären Rave-Clubs Hacienda in Manchester auf und stehen gemeinsam mit The Clash und Gang Of Four auf der Bühne. ESG spielen radikal reduzierten Funk, bestehend aus massiven Basslinien, Percussions, kleinen Melodien, kehligen Vocals und minimalistischem Schlagzeug. Sie legen Wert auf kompromisslose musikalische Unabhängigkeit. 1992 bringt ESG die EP „Sample Credits don’t pay our bills“ auf den Markt – als Antwort an die Hiphop-Künstler, die sich ihrer Musik bedient hatten. Nach den Alben „Step off“ (2002) und „A South Bronx Story“ (2000) veröffentlichten sie auf Souljazz just eine neue Platte: „Keep on moving“. Wer sich ihr heutiges Konzert entgehen lässt, ist selber schuld: ESG sind lebendige Popkulturgeschichte.

ESG: 7. November, 21 Uhr, Maria am Ostbahnhof, An der Schillingbrücke, AK 20 Euro