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Die Gute Stube sauber halten

In Bremen protestiert eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern gegen die Vertreibung von Obdachlosen vom Marktplatz. Hintergrund ist eine 2006 vorgenommene Änderung des „Ortsgesetzes“, die das möglich mache, erklärt Joachim Fischer, der Sprecher der Initiative. „Um sich vor dem Wetter zu schützen“, sagt er, säßen Obdachlose unter den Arkadenbögen. Beschwere sich nun jemand, beispielsweise darüber, dass die Wohnungslosen dort auch Rotwein trinken, könnten sie sich einen Platzverweis einhandeln. Initiiert worden sei das Gesetz, das bislang noch nicht angewendet wurde, von konservativen Politikern, die Bremens „Gute Stube sauber halten“ wollten, so Fischer. In Bremen gibt es 300 bis 400 Obdachlose. Die Initiative hat kürzlich die Unterkunft Jacobushaus besichtigt. „Die Zahl der Schlafplätze reicht aus“, sagt Fischer. Nur blieben Betten leer, weil viele Betroffene dort nicht hinziehen wollten.  kaj

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