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Archiv-Artikel

Streit um Tempelhof

Bundesverkehrsminister heizt Debatte über Schließung des Flughafens wieder an. Morgen entscheidet Gericht

Wenige Tage vor einem möglicherweise entscheidenden Gerichtstermin wird die geplante Schließung des Flughafens Tempelhof wieder heftig diskutiert. Die Gegner der Stilllegung sehen sich durch Äußerungen von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) gestärkt. Der Minister hatte einen Weiterbetrieb des innerstädtischen Flughafens nicht ausgeschlossen, die Chancen allerdings als gering bezeichnet.

Der CDU-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Friedbert Pflüger, forderte den Senat auf, keine vollendeten Tatsachen zu schaffen. Mit gutem Willen aller Beteiligten könne eine Lösung gefunden werden, die auch künftig zumindest Geschäftsflüge in Tempelhof erlaube. Der brandenburgische Verkehrsminister Reinhold Dellmann (SPD) warnte hingegen davor, die Schließung Tempelhofs in Frage zu stellen.

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg verhandelt morgen nochmals über die Klage der in Tempelhof operierenden Fluggesellschaften gegen die Schließung. Die Unternehmen können zunächst neue Einwände gegen das nun für Ende Oktober 2008 geplante Betriebsende des Flughafens vorbringen, sagte eine Sprecherin des Gerichts. Die Richter könnten noch am selben Tag ein Urteil fällen. dpa