: Planst du noch oder gehst du schon?
IKEA Der schwedische Möbelkonzern kommt vielleicht doch nicht in den Lübecker Vorort Dänischburg – die Landesregierung hat die Fläche des geplanten „Skandinavien Centers“ um ein Viertel geschrumpft
Der schwedische Möbelriese Ikea stoppte seine Vorbereitungen für ein Einrichtungshaus und ein „Skandinavien-Center“ im Lübecker Stadtteil Dänischburg. Grund für den Rückzug: das Kieler Innenministerium hat die Pläne für das „Skandinavien Center“ zusammengestrichen – statt der ursprünglich geplanten 24.500 Quadratmetern wurden nur noch 19.500 genehmigt.
Das Center ist in Lübeck umstritten, da hier auch Mode, Lebensmittel und Drogeriewaren angeboten werden sollen, also das klassische Sortiment der Innenstadt. Insgesamt plante Ikea fast 60.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, neben Möbelhaus und „Center“ sollte ein Garten- und Baumarkt entstehen. Rund 400 Menschen hätten in dem Komplex Arbeit finden sollen.
Am gestrigen Mittwoch war unklar, ob Ikea sich endgültig zurückzieht oder ob noch verhandelt wird. Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) hofft, dass es möglich ist, einen Kompromiss zu finden. Ikea-Sprecherin Simone Settergren sagte dagegen der Nachrichtenagentur dpa: „Unser Bewegungsspielraum ist gering.“
Mit der verkleinerten Fläche „verlieren wir die Bereiche, die uns Kundenfrequenz brächten“, so die Ikea-Sprecherin weiter. Damit würde sich die Investition von 120 Millionen Euro nicht mehr rechnen.
Für den Einzelhandelsverband Nord ist das ein Eingeständnis, dass es Ikea vor allem darum ginge, „Kaufkraft aus Lübeck und dem Umland abziehen“. Die Industrie- und Handelskammer zu Lübeck hatte dagegen gehofft, der Großkomplex werde „Kaufkraft auch von weiter her in unsere Region ziehen“.
Protest gegen die Entscheidung des CDU-Innenministers Klaus Schlie kam auch vom Koalitionspartner. Der FDP-Abgeordnete Christopher Vogt erklärte, eine „Koalition des Aufbruchs“ – so das Motto der schwarz-gelben Landesregierung – müsse Investitionen unterstützen und nicht blockieren. Er forderte Ministerpräsident Peter Harry Carstensen auf, den Fall zur Chefsache zu machen. EST