: Profit mit Energie
Konzerne verdienen sehr gut. Netzagentur kürzt Entgelte. Bayern führt beim Solarstrom
BERLIN dpa/rtr ■ Die Energiekonzerne Eon und EnBW haben im ersten Dreivierteljahr 2006 hohe Gewinne eingefahren. Im Falle von Eon schien ein zehnprozentiger Zuwachs den Analysten zu wenig: Der Aktienkurs gab nach. Unterdessen hat die Netzagentur die Entgelte für die Nutzung der Gasnetze der beiden Konzerne um 10 und 17 Prozent gesenkt. Auch einige weitere Stromnetzbetreiber müssen sich mit niedrigeren Entgelten abfinden. Die Netzkosten machen nur einen Teil der Strom- und Gaspreise aus. Angesichts steigender Preise für fossile Energieträger hat die Solarenergie kräftig zugelegt. Im vergangenen Jahr seien in Deutschland 912 Megawatt neu installiert worden. Das entspricht einem großen Kraftwerk. 2004 waren es 597 Megawatt.
Nach Firmenangaben verbesserte EnBW sein Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 9,6 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um ein Viertel auf 9,46 Milliarden. Eon erhöhte seinen Umsatz ebenfalls um 25 Prozent auf 49,5 Milliarden Euro. Der Gewinn vermehrte sich um 10 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro. Analysten hatten dem Konzern einen Gewinn von 6,2 Milliarden zugetraut. Die Börse bestrafte diese Differenz mit einem Kurseinbruch von gut einem Prozent.
Der Markt für Solarstrom ist dagegen stärker als erwartet gewachsen, teilte das Magazin Photon mit. Demzufolge trugen die in Deutschland installierten Solaranlagen im vergangenen Jahr 0,26 Prozent zur Stromproduktion bei. Allein in Bayern seien Solarstromanlagen mit insgesamt 419 MW installiert worden. Das sei mehr als in den weltweit zweit- und drittgrößten Märkten Japan (290 MW) und USA (100 MW) zusammen. Für die Zahlen hat die Zeitschrift bei allen 900 deutschen Stromnetzbetreibern nachgefragt und von 867 Antwort erhalten.