piwik no script img

Chaos für Kita-Kinder

Bürgerschaft debattiert über Bevorzugung der Vorschule

Kinder mit Sprachförderbedarf müssen in der Vorschule keine Gebühr zahlen, in der Kita aber schon. Diese seit Januar gültige Ungleichbehandlung war gestern Thema der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft. „Sie haben ein ziemliches Chaos angerichtet“, warf die SPD-Jugendpolitikerin Andrea Hilgers der CDU vor. Eltern, die für ihre Kinder keinen Wechsel wollen, müssten „erstens einen komplizierten Antrag stellen und zweitens weiter Kita-Gebühren zahlen“.

Der Senat habe einen „Flickenteppich“ geschaffen“, sagte die GAL-Politikerin Christiane Blömeke, da es zusätzlich noch verpflichtende Nachmittagskurse gibt. Manche Kinder müssen so morgens zur Vorschule, mittags zur Kita und nachmittags wieder zur Schule. GAL und SPD treten dafür ein, dass das ganze vorschulische Bildungsjahr kostenfrei wird und werden heute einen Antrag zur Rücknahme der einseitigen Bevorzugung stellen.

Der CDU-Schulpolitiker Robert Heinemann verteidigte das Vorgehen. Seine Partei habe die Sprachförderung „verpflichtend“ gemacht und dies ginge rechtlich „nur in der Kita und nirgendwo sonst“. Deshalb müsse sie dort kostenlos sein. Zudem wolle man, dass Kinder mit Förderbedarf „in der Regel“ zur Vorschule gehen, weil dort das „Wissen über diese Kinder“ gebündelt werden könne. kaj

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen