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Archiv-Artikel

Ein Prozent …

Von CJG

aller Männer in Deutschland, so wird geschätzt, spürt pädophile Impulse, etwa ein Drittel davon lebt sie auch aus. Pädophil ist, wen Kinder sexuell erregen. Der Begriff „Pädophilie“ sagt nichts über Verhaltensweisen aus. Woher diese Präferenz kommt, lässt sich psychologisch genauso wenig erklären wie der Ursprung von Heterosexualität.

Pädophile Männer entdecken ihre Neigung meist erst mit Anfang 20. Knapp zwei Drittel sind alleinstehend. Da Frauen öfter für Kinderbetreuung zuständig oder in erzieherischen Berufen tätig sind, lassen sich ihre pädophilen Impulse laut Marianne Bayer von der Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität leichter als fürsorgliche Zärtlichkeit interpretieren, sowohl vom Umfeld als auch von den Kindern und den Betroffenen selbst.

Im Juli 2006 erschien Horst Vogts „Pädophilie. Leipziger Studie zur gesellschaftlichen und psychischen Situation pädophiler Männer“ im Pabst Verlag mit ausführlichen Überlegungen zur Persönlichkeitsforschung. Die erste deutschsprachige Studie zur Pädophilie unter soziosexuellen Gesichtspunkten unternahm Rüdiger Lautmann, Professor für Soziologie, 1994 mit „Die Lust am Kind“, erschienen im Klein-Verlag. Die Soziologin Dr. Gisela Bleibtreu-Ehrenbert veröffentlichte 1985 im Beltz Verlag mit „Der pädophile Impuls“ die bislang einzige Monografie, die sich dem Thema auch aus dem Blickwinkel der Anthropologie und Zoologie nähert.

Beim Projekt zur Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch im Dunkelfeld finden mit zwei Therapeuten in Gruppen 45 dreistündige Sitzungen statt, zusätzlich mit einigen Patienten 45 Einzelgespräche à 50 Minuten. Veranstaltet wird der bundesweit erste Kurs von der Ärztekammer Berlin, der Akademie für Sexualmedizin und dem Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité. CJG