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Archiv-Artikel

IN ALLER KÜRZE

Fußballwelt setzt Senat unter Druck

Der SV Werder Bremen hält die Pläne des DFB für nachvollziehbar, keine weiteren Länderspiele an die Weser zu vergeben. „Das wäre eine sehr harte, aber sehr konsequente Entscheidung. Natürlich muss der Verband die Zusammenarbeit mit einem Partner überdenken, der in dieser Weise auf Konfrontation geht. Bitter ist es, dass am Ende vor allem die Fußballfans, aber auch Werder Bremen genauso wie die mittelständische Wirtschaft und der Tourismus der Region die Konsequenzen des politischen Alleingangs tragen müssen“, sagte Werders Vorsitzender der Geschäftsführung, Klaus Filbry, am Mittwochmittag. Werders Geschäftsführung hatte schon am Vortag das Vorhaben des Bremer Senats, künftig die Deutsche Fußball Liga (DFL) an den Polizeikosten für Einsätze rund um Bundesligaspiele in Bremen zu beteiligen, heftig kritisiert. Noch am gleichen Tag hatte DFL-Präsident Reinhard Rauball angekündigt, beim DFB den Antrag zu stellen, das Länderspiel aus Bremen abzuziehen und keine weiteren Länderspiele dorthin zu vergeben. Unterstützung hatte dieser Vorschlag unmittelbar danach auch von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach bekommen. Die entscheidende DFB-Präsidiumssitzung findet dazu am Freitag statt. (siehe Leibsübungen Seite 19)(dpa)

Keine Hinweise auf Randale in Vegesack

Die Innendeputation hat sich gestern mit dem „polizeilichen Einsatzgeschehen“ am Wochenende vom 11. bis zum 13. Juli beschäftigt – so auch mit den Vorfällen am Fußball-WM-Endspiel-Abend in Vegesack. Eine Gruppe von circa 40 jungen Männern hatte nach dem Abpfiff auf der Straße friedlich Feiernde angegriffen, Tische und Stühle gegen die Fenster einer Kneipe geworfen sowie zwei Polizeiautos angegriffen. Die mussten den Rückzug antreten. Erst mit großer Verspätung traf Verstärkung ein. Das habe, berichtete gestern Polizeipräsident Lutz Müller, vor allem daran gelegen, dass für Bremen Nord an diesem Abend keine zusätzlichen BeamtInnen vorgesehen gewesen seien, denn „es gab im Vorfeld keine Hinweise auf besondere Vorkommnisse.“ Den Vorwurf des CDU-Abgeordneten Wilhelm Hinners, die Handlungsunfähigkeit der Polizei sei auf die zu schlechte personelle Besetzung zurückzuführen, wies Müller zurück. Die Verfügbarkeit von Personal sei durchaus da gewesen: „Wir werden nie hundertprozentig und flächendeckend Sicherheit garantieren können“, sagte er. Nun werde allerdings geprüft, ob die Polizei in Bremen Nord künftig präsenter sein müsse.  (taz)

Pflege für ältere Suchtkranke

Mit einem Kostenaufwand von rund 6,7 Millionen Euro hat der Verein Christliches Reha-Haus Bremen eine Pflegeeinrichtung für ältere suchtkranke Menschen errichtet. Der Komplex ist in zwei Bauabschnitten entstanden. Der neueste Teil mit 67 Plätzen soll morgen in Kattenturm eingeweiht werden. Insgesamt sind 101 Pflege- sowie 16 Wohnheimplätze geschaffen worden. Die Deutsche Fernsehlotterie hat das Projekt mit 550.000 Euro unterstützt. Ein erster Bauabschnitt wurde bereits im September 2011 eingeweiht. Der Verein Christliches Reha-Haus wurde 1974 von Mitgliedern der evangelikal orientierten Matthäus-Gemeinde in Bremen-Huchting gegründet. Seit 40 Jahren kümmert er sich um chronisch kranke und mehrfach geschädigte suchtkranke Menschen.  (epd, taz)