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Galerienspiegel

Sage keiner, aktuelle Kunst sei „alles Käse“. Denn solcher Kritik kommt die Kunst ironisch schon zuvor: Die ganze große Glasvitrine des Kunstvereins ist mit Papier und Leim in einen riesigen Emmentaler verwandelt. Daß die Künstler wohl Schweizer sein müssen, ist eine durchaus richtige Vermutung: Andrea Clavadetscher und Eric Schumacher leben in Zürich. Doch der paradox-poetische Mega-Pop wird nicht von einer Käserei gesponsort, sondern von der Hubertus-Wald-Stiftung. Für alle Kunst-Mäuse ist der Käse von 16-24 Uhr beleuchtet. Kunstverein, Klosterwall, bis 17. Dezember

„Die fliegenden Pferde vom Indus“, das sind Bilder von Mohammeds Pferd Al-Buraq, mit dem er den Himmel eroberte. Sie zieren die unglaublich aufwendig herausgeputzen Lastkraftwagenfronten, die schrill dekoriert und lärmend in Pakistan unterwegs sind. Originalteile und Hintergrundmaterial zu den Truckerträumen zwischen Werkstatt und Polizeiverfolgung, Karawanen-tradition und Religion zeigt erstmals in Europa ab heute die Ausstellung Pakistanexpress. Museum für Völkerkunde, Rothenbaumchaussee 64, bis 30. Juni 1996

„Kunst füttern Seele – Kunstgespräche an der Tafelrunde“: In der Reihe der Gespräche an großer Tafel mit Kerzenschein und Theaterszene zur Einführung im Kunststück stellen verschiedene Künstler jeweils eine zentrale These zur Diskussion. Inwieweit die Kunstproduktion nicht längst eine Überproduktion ist, fragt diesmal Rainer Wilke. Heute, 20 Uhr, Kunststück, Eimsbüttler Chaussee 23

„Nur schlechte Bilder müssen vornehme, schwere Rahmen haben“, befand Edvard Munch. Wie sehr die Umrandung die Bilder beeinflußt, darauf lenkt der Musumsdienst Hamburg den Blick mit der Ausstellung Der Rahmen ist das halbe Bild. Besuch der Rahmenwerkstatt und Rundgang durch die Sammlung vom Mittelalter bis Beuys unter dem Rahmenblick bei der Eröffnung. Sonntag, 12 Uhr, Kunsthalle, bis 28. April 1996

Fetische und Bettfedern, gestickte Pferde und Amazonenbrüste, aufgehängte Frauen und interaktive Voyeurspiele: 18 Künstlerinnen aus Wien und Vermont, aus Berlin und Ljubljana fragen in der Sammelausstellung Cherchez la femme nach Gleichheit oder Differenz der Geschlechter und verwenden dabei zwar auch die Zeichnung, aber vor allem neue, elektronische Medien. Kunsthaus BBK, Klosterwall, bis 14. Januar Josch

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