„Nichts geht mehr“ an Bord

Singapur (AFP/taz) – Auf eine Runde Poker oder Roulette sollen eingefleischte Spieler künftig auch im Flugzeug nicht mehr verzichten müssen. Die Fluggesellschaften Singapore Airlines und British Airways wollen beides nach einem Bericht der Business Times vom Donnerstag bald auf ihren Fluglinien an Bord anbieten. Die entsprechenden Maschinen sollen von den Fluggästen dann mit einer Art Kreditkarte, auf der Gewinne oder Verluste gespeichert werden, selbst bedienen können.

Singapore Airlines will das System spätestens Anfang kommenden Jahres installieren. Im Herbst 1997 soll es in mindestens acht Flugzeugen getestet werden. British Airways unternehme möglicherweise bereits im Mai oder Juni einen Probelauf in einem Flugzeug, heißt es weiter. Ein Sprecher der British Airways sagte dem Blatt, seine Gesellschaft wolle ihre Flotte mit einem „interaktiven Unterhaltungssystem“ für 80 Millionen Pfund (etwa 180 Millionen Mark) ausrüsten. Was die Passagiere gewinnen könnten, sei allerdings vergleichsweise gering, erklärte die Singapore Airlines: „Unser Ziel ist es, die Passagiere zu unterhalten, nicht, ihnen die Gelegenheit zu geben, große Geldmengen zu gewinnen.“

Dennoch bieten die Spiele eine enorme Einnahmequelle für die Fluggesellschaften: Der Bericht schätzt sie auf mehr als 100 Millionen Dollar im Jahr, falls die Singapore Airlines ihre gesamte Flotte mit dem System ausrüstet. Offen blieb die Frage, warum die Airlines nicht auch das beliebte Computerspiel „Der Flugsimulator“ in ihr Servicepaket aufnehmen.