: VegetarierInnen auf dem Vormarsch
■ betr.: „Minirippchen und Buletten am Stiel“, taz vom 6./7. 4. 96
[...] Das System der industrialisierten Ausbeutung der Tiere in der Massentierhaltung ist am Ende, wie nicht nur der „Rinderwahnsinn“, sondern die ganze Kette von Skandalen von der Schweinepest über die Zustände in den Schlachthöfen bis zu dem angegammelten Fleisch in der Kühltruhe zeigt. Die VerbraucherInnen erkennen zunehmend, daß es schon der reine Selbstschutz gebietet, das Fleisch zukünftig im Laden liegen zu lassen.
Auch wenn wir über den eigenen Tellerrand hinausschauen, ist der Konsum von Fleisch nicht mehr zukunftsfähig: Im Durchschnitt werden sieben pflanzliche Einheiten benötigt, um eine tierische Einheit zu erzeugen; diese gigantische Verschwendung von Lebensmitteln werden wir uns in einer Welt des Hungers und der knappen Flächen nicht mehr lange leisten können.
Wer aus dem Wahnsinn aussteigen will, kann bei der Vegetarischen Initiative (Curtiusweg 23, 20535 Hamburg) für fünf Mark in Briefmarken die Broschüre für EinsteigerInnen in die vegetarische Ernährung, „Jetzt geht's los!“ anfordern. Thomas Schönberger, Vegetarische Initiative, Hamburg
Walter Saller kann auch der unorthodoxeste Vegetarier, kraft eigener Erfahrung, nur zustimmen. Hier gab es zu Ostern dafür Falsches Känguruh: Ragout aus Macadamia-Nuessen.
Trotzdem hofft man, daß auch allen Rattenfressern der Osterbraten geschmeckt hat. Selbst wenn jene vom Rindfleischessen nicht lassen konnten, so mag dies ja auch verständlich sein, denn wie reimte einst Scherz-Vegetarier Ingo Insterburg: „Im Frühling werden die Kälber geboren, / Mit zarter Haut und weichen Ohren. / Doch weil die Hausfrau auf Kalbfleisch geil, / zerhackt sie der Fleischer, mit dem Beil!“
Woraus sich erkennen läßt, daß die Diskussion um die Fleischfreßsucht am Thema vorbeigeht: Der Grund ist nicht etwa die fatale Gewohnheit, sondern der vermeintliche Lustgewinn. Also, dann doch lieber gleich Vegetarier werden, dann ist der unmittelbare Lustgewinn wenigstens garantiert!
Aber, bitte nicht zu doll vegetarieren, sonst kommt es noch zu einer Allianz zwischen John Major und Alice Schwarzer. Martin Schneiderheinze, Perth-Mt Helena, Australien
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