: Frankreich will abziehen
■ Bis auf 3.000 sollen alle Soldaten Deutschland wieder verlassen
Paris (AFP) – Frankreich will nach Informationen der Tageszeitung Le Monde bis auf einen Rest von 3.000 Mann alle Soldaten aus Deutschland abziehen. Die Truppenreduzierung ist Bestandteil der drastischen Militärreform, die Staatspräsident Jacques Chirac den Streitkräften seines Landes verordnet hat. Über den Abzug eines Großteils der derzeit noch etwa 20.000 französischen Soldaten wird bereits seit Monaten spekuliert. Dazu werden aller Voraussicht nach mehrere Standorte im Südwesten der Bundesrepublik geschlossen. Welche Standorte betroffen sind, geht aus dem Monde- Bericht nicht hervor. Die französische Truppenstärke beim Eurokorps soll nach den bisherigen Versicherungen unverändert bleiben. Eine offizielle Stellungnahme zu dem Monde-Bericht gab es in Bonn oder Paris zunächst nicht.
Wie das Blatt berichtete, sollen im Laufe der nächsten Jahre insgesamt 17.000 Mann aus Deutschland abgezogen werden. Die französischen Soldaten sind bis auf wenige Ausnahmen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland stationiert. Seit dem Fall der Mauer wurden aus Deutschland bereits 30.000 französische Soldaten zurückgeholt. Die wichtigsten Garnisonsstädte sind Müllheim bei Freiburg mit dem Sitz der bilateralen Brigade und Baden- Baden. Dort ist die Erste Panzerdivision untergebracht, der französische Hauptbestandteil des Eurokorps.
Bereits beim deutsch-französischen Gipfel Anfang Juni in Dijon war bekanntgeworden, daß deutlich mehr Standorte geschlossen werden als zunächst geplant. Erhalten werden sollen nach dem damaligen Stand auf jeden Fall die Standorte Müllheim, Immendingen und Donaueschingen, wo Einheiten der deutsch-französischen Brigade ihren Sitz haben.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen