Schußwaffen werden noch untersucht

■ Staatsanwaltschaft erläßt Haftbefehl gegen 16 Vietnamesen

Im Zusammenhang mit der Entführung eines 23jährigen Vietnamesen hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen 16 Landsleute des Opfers erlassen. Ihnen werde Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen, gegen 13 bestehe zusätzlich der Verdacht des erpresserischen Menschenraubes. Die zwei Deutschen im Alter von 18 und 19 Jahren, die ebenfalls bei der Befreiungsaktion und den darauf folgenden Wohnungsdurchsungen festgenommen worden waren, sind wieder auf freiem Fuß.

Die zehn Schußwaffen, die bei der Polizeiaktion sichergestellt wurden, werden derzeit noch beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden untersucht. Mit einem Ergebnis, ob die Waffen bei den Morden an Vietnamesen in den vergangenen Monaten benutzt wurden, sei nach Auskunft der Polizei nächste Woche zu rechnen.

Etwa 220 Beamte hatten an der Aktion teilgenommen. Mit der Festnahme der 16 Vietnamesen im Alter zwischen 15 und 42 Jahren will der Polizei ein entscheidender Schlag gegen die Zigarettenmafia gelungen sein. Die Verdächtigen gehörten der „Ngoc-Thien- Bande“ an, die an zahlreichen Morden an Landsleuten beteiligt gewesen sein soll.

Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischem rivalisierenden vietnamesischen Banden sind in Ostdeutschland seit 1992 rund 60 Menschen getötet worden. Allein in Berlin wurden in diesem Jahr schon elf Vietnamesen von Landsleuten ermordet. dpa