: In der Provinz ticken die Uhren langsamer
■ betr.: „Endlich so schnell wie vor 60 Jahren“, taz vom 24./25.5. 97
Die Bahn kann auch anders! Auch wenn die Bahn anderswo schneller fährt: Mich in der Provinz ärgern manche Entdeckungen im neuen Fahrplan. Auf der sog. „Sachsen-Magistrale“ (Fernstrecke 510 von Dresden nach Stuttgart bzw. München) geht's in Zukunft gemütlicher zu. Nach dem neuen Fahrplan benötigen Interregiozüge auf den 100 Kilometern zwischen Dresden und Glauchau zwischen 9 und 12 Minuten länger als bisher.
Wer aus der sächsischen Landeshauptstadt abends noch in die Provinz heimfahren will (Strecke 510 über Chemnitz hinaus nach Glauchau und Zwickau): 21.39 Uhr fährt der letzte Zug, dann ist Ruhe am Gleis! Ein letztes: Wer auf der zweiten sächsischen Haupttrasse Süd–Nord von Zwickau nach Leipzig fährt (Strecke 530), kommt laut Fahrplan jeweils exakt in der gleichen Minute in Leipzig Hauptbahnhof an, in der sein „Anschlußzug“ (Strecke 253) nach Bitterfeld und Wittenberg oder Dessau die Rücklichter zeigt: eine volle Stunde Wartezeit ist angesagt! Auch die Umsteigezeit zu den ICs alle zwei Stunden nach Berlin–Hamburg ist mit 41 Minuten unverständlich lang geraten ... Joachim Krause, Schönberg
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