: Menschenwert steht über dem Geldwert
■ betr. u.a.: „Unbekannte wollten Peter d. Großen sprengen“, taz vom 7.7. 97
Pro Lenin contra Zar Peter I, pro Stalin contra Hitler, pro Kronstadt contra Lenin, Trotzki, Stalin – wenn die Revolution in Deutschland, Ungarn, Österreich geklappt hätte, wären die Kronstädter nicht gegen die Bolschewiki aufgestanden, auch die zapatistische Machno-Bewegung war antikulakisch, antiustascha, war das Ergebnis des Ausspielens: Land- gegen Industriearbeiter. Keine von den heute üblichen Parteien hat ein Programm, daß sozialistisch-kommunistisch ist.
Internationalisten haben allen Grund, mißtrauisch gegen die Deutschen, Europa und die G-8-Länder zu sein. Warum haben NRGO-Länder nicht dasselbe internationale Recht wie die G 8, warum bezahlt die USA nicht sofort ihre Schulden an die UNO?
Warum wurden 60 Millionen an Neonazis verschleudert? Warum bekommen die überhaupt Arbeit, Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe und Ausländerinnen kaum. Warum werden die Ausländerinnen nicht in die leerstehenden Büroräume und Wohnungen umgesiedelt? Es ist menschenunwürdig, in Containern zu wohnen.
Warum sind die Reps, die NPD, die Junge Freiheit, Landsknechtmagazine nicht schon längst verboten?
Das Geschäftsgebaren der meisten Politiker, der Alternativen, des Technokonzerns hat nur noch den Sinn: ihr asoziales gesellschaftliches Verhältnis zu kaschieren. Einige sprechen da nicht zu Unrecht von Ökonazismus.
Allgemein wird nicht mehr über Politik geredet, schon gar nicht über Revolutionäres, sie wollen alt werden über Ökologie und Makrobiotik, Restbestände einer eklektischen, etatistischen Politikflucht von früher. ... Ja, da waren sie sozial, kommun anarchisch (SKA).
Alle Parteien haben diesen scheindemokratischen apolitischen Etatismus auf Kosten der internationalen Allgemeinheit. Sie sind der Staat, nicht wir, da kann man nur Anarchist bleiben.
Unpolitischer Etatismus: Macht, Staat um jeden Preis.
Die Streikbewegung muß politisch werden und darf nicht im Ökonomismus der Konzerne, der Ober- und Unternehmer, hängenbleiben. Am besten Generalstreik, IG BAU, IG Metall ... 20-Stunden- Woche bei vollem Lohnausgleich. Internationaler Klassenkampf.
Der Zinseszins muß abgeschafft werden, sogar der einfache Zins. Man kann nicht den Mittelkapitalismus fördern wollen, nicht mal den Kleinkapitalismus und den Monopolkapitalismus angreifen, der Kapitalismus muß weg. Der Selbstwert des Geldes muß abgeschafft werden. Dasselbe muß mit Banken, feudalen Großgrundbesitzern, mittelgroßen Bauern bis Kleinbauern passieren. Kollektive sozialistische Emanziptation in Industrie und Landwirtschaft.
Die USA müssen sofort ihre Schulden an die UNO bezahlen, NRGO-Länder haben dasselbe Stimmrecht wir RGO-Länder.
Die Steuern aller Konzerne, Feudalisten, Großgrundbesitzer, Millionäre, Milliardäre bewegen sich zwischen 90–150 Prozent. 'N Politiker verdient nicht mehr als 'n Hilfsarbeiter. Aufhebung der Lohnskalen allgemein. Das ist revolutionäre Ökologie: Menschenwert steht über dem Geldwert. Peter Staimmer, Berlin
P.S. Dieses Flugblatt hab' ich heute unter Bauarbeitern (Wittenbergplatz, Berlin) verteilt. Ich selbst zahle keine Miete.
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