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Lehrstelle verzweifelt gesucht

■ Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) sieht immer weniger Ausbildungschancen für jugendliche BewerberInnen

Die aktuelle Ausbildungsplatzsituation in der Region ist aus Sicht der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) Berlin/Brandenburg „dramatisch“. Darüber könnten auch Lobgesänge verschiedener Branchen nicht hinwegtäuschen, die zusätzliche Ausbildungsplatzversprechen abgegeben hätten, erklärte gestern DAG- Bildungsreferentin Petra Ringer.

Seit 1993 sei die Zahl der Ausbildungsplätze in Berlin – trotz einer Zunahme im vergangenen Jahr um 9 Prozent – insgesamt um 4,3 Prozent gesunken. „Wenn sich Großunternehmen des Einzelhandels bundesweit mit Rekordzahlen überschlagen, so stellt sich im Detail bald Ernüchterung ein“, betonte die Sprecherin.

So sei bei Karstadt seit 1992 die Zahl der Ausbildungsplätze von 2.033 auf 1.094 im vergangenen Jahr gesunken. Für 1998 sei zunächst eine weitere Reduzierung der Platzzahlen auf 1.079 vorgenommen worden, um danach eine Erhöhung der Zahlen um 200 zu verkünden. Was übrigbleibe, sei ein Rückgang seit 1992 um 37 Prozent.

Diese „dramatische“ Entwicklung beweise, „daß die Wirtschaft sich mit Marketingkampagnen vor einer wirklichen Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit drückt und nur dann bereit ist zu handeln, wenn es sich finanziell lohnt“. Darüber hinaus steigt die Zahl der Schulabgänger. Während 1991 24.000 Berliner SchülerInnen ihren Abschluß machten, sollen es bis 2001 37.000 jährlich sein. ADN/taz

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