: Senat will pausenlos shoppen
Kabinett beschließt Komplett-Entregelung der Ladenöffnungszeiten ab 1. April
Auch Bremen wird sich dem Nacht-Shopping-Bedürfnis nicht länger verschließen: Nach dem Willen des Senats dürfen die Geschäfte im kleinsten Bundesland ab 1. April täglich außer sonntags von 0 bis 24 Uhr geöffnet haben – vorausgesetzt die Bürgerschaft stimmt dem gestrigen Kabinettsbeschluss zu. Fürs Fein-Tuning der Entregelung will man sich mit Niedersachsens Landesregierung kurzschließen: Anreize für Einkaufstourismus sollen vermieden werden. Diskussionsbedarf besteht vor allem bei der Samstagsfrage: Kirchen fürchten um die Sonntagsruhe. Sie plädieren für 20 Uhr als Sonnabend-Geschäftsschluss.
Grundsätzlich ablehnend äußerte sich die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zu dem Vorhaben: „Überflüssig wie ein Kropf“ sei die Freigabe der Ladenöffnungszeiten, sagte ihr Sprecher Ulf Birch. Anders als von der Arbeitgeberseite behauptet, führe die Liberalisierung „nachweislich zu einer Vernichtung von Arbeitsplätzen“. Denn mithalten könnten in der Konkurrenzsituation „nur die Großen“. Mit Euphorie reagierte dagegen die Handelskammer auf die Senatsentscheidung: Damit schließe Bremen „zu Hamburg und Berlin auf“. Der Beschluss sei „ein wichtiges Zeichen“ für den bremischen Handel, dessen „Wettbewerbsfähigkeit“ ernst genommen werde. bes