: WAHRE MOMENTE DER GESCHICHTE: DIE BESIEDELUNG VON BERMUDA
In unserer schnelllebigen Zeit gehen viele historische Momente im Strudel der Ereignisse den Bach runter. Deshalb erinnert die Wahrheit in loser Folge an Geschehnisse, die sonst ungewürdigt bleiben. Wie zum Beispiel der 28. Juli 1609, als sich vor Grand Bermuda, heute vor 405 Jahren, Sir George Somers auf dem Schiff „Sea Venture“ seinen Earl Grey servieren ließ. Just da beutelte ein Sturm die Mühle und sie lief auf ein Riff. Statt abwarten und Tee trinken, befahl Somers sich und seinen 150 Mannen, die eigentlich als Kolonisten nach Virginia unterwegs waren, anzulanden. Gesagt, getan, verbrachte man auf der zuvor bereits entdeckten, aus Furcht vor Geistern aber nicht besiedelten Insel zehn Monate. In dieser Zeit schneiderte sich die Crew aus Gummibäumen und Langeweile die noch immer gern getragenen Bermudas. Außerdem wurde für die Weiterfahrt nach Virginia schiffsgezimmert. Bevor Sir Somers als Letzter den Fuß von Grand Bermuda in den Atlantik setzte, schrieb er den noch heute für Bermuda, aber auch die Wahrheit geltenden Wahlspruch in den Sand: „Quo fata ferunt – Wohin das Schicksal uns treibt“.