: Fall gibt Rätsel auf
PROZESS Mord an Notar: Tatwaffe bleibt verschwunden
Die Mordwaffe, die gegen einen Berliner Steuerberater gerichtet wurde, bleibt auch knapp ein Jahr nach der Bluttat verschollen. Eine vor Kurzem beschlagnahmte Pistole ist nicht die Tatwaffe, wie der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Montag mitteilte. Dies habe die kriminaltechnische Untersuchung ergeben. Abschließend werde jetzt noch die Munition untersucht. Die Waffe soll nach Medienberichten der Witwe des Opfers gehören.
Die Waffe war entdeckt worden, als Ermittler die Wohnung einer Bekannten der Witwe durchsuchten. Der Notar war Mitte August 2013 in seiner Kanzlei erschossen worden. Seit April muss sich der jüngere, nun 17-jährige Sohn des 49-jährigen Opfers in einem nicht öffentlichen Verfahren wegen Mordes vor dem Landgericht verantworten. Derzeit sind noch Verhandlungstermine bis Ende September vorgesehen. Eine Aussage des Jugendlichen ist bislang nicht bekannt.
Gegen die Witwe sowie einen zweiten Sohn wird laut Staatsanwaltschaft noch wegen einer möglichen Tatbeteiligung ermittelt. Die Ermittlungen hatten sich schnell auf das Umfeld der Familie konzentriert. Nebenklage-Anwalt Roland Weber – er vertritt die Eltern des Opfers – hatte bestätigt, dass es Eheprobleme gab: Der Steuerberater soll zwei Wochen vor der Tat die Scheidung eingereicht haben. Mitte Oktober wurde dann der jüngere Bruder verhaftet. Eine DNA-Spur von ihm soll auf einer am Tatort gefundenen Patronenhülse sichergestellt worden sein. DPA