Ein Toter bei Protesten

JEMEN Sicherheitskräfte schießen auf Demonstranten vor der Universität in Sanaa

SANAA rtr | Die jemenitische Polizei hat in der Hauptstadt Sanaa das Feuer auf Demonstranten eröffnet und dabei mindestens eine Person erschossen. Wie Ärzte am Mittwoch berichteten, gab es außerdem 80 Verletzte. Vier davon seien in einem kritischem Zustand.

Augenzeugen zufolge hatten Polizisten und Sicherheitsbeamte in Zivil am Dienstag auf protestierende Bürger geschossen. Damit sollten die Demonstranten davon abgehalten werden, sich jenen Regierungsgegnern anzuschließen, die schon seit Wochen ihr Lager vor der Universität der Hauptstadt Sanaa aufgeschlagen haben.

Die staatliche Nachrichtenagentur Saba berichtete dagegen, dass die Schüsse auf das Konto eines Stammesführers gingen und dass drei Demonstranten und drei Polizisten getötet worden seien.

In der rund 60 Kilometer südlich der Hauptstadt Sanaa gelegenen Stadt Dhamar, eine Hochburg von Anhängern des Präsidenten, forderten Bewohnern zufolge am Dienstag rund 10.000 Demonstranten den Rücktritt von Saleh. Dabei flogen nach Angaben der Regierungspartei auch Steine. Demonstranten hätten einen Sitzstreik begonnen und wollten diesen erst nach einem Rücktritt Salehs beenden. Am Sonntag erst hatte in Dhamar eine ähnliche Anzahl von Menschen dem Präsidenten noch den Rücken gestärkt.