NACHWUCHSNABOB SCHENKT SICH GOLDENES TRIKOT
: Vom Protzen und Prunken

MUMBAI dpa/taz | Während das obszöne Protzen bloß ein cartier- oder yachtgewordener Schrei nach noch mehr Aufmerksamkeit ist und eben deswegen keine verdient, haftet dem verspielteren Prunken immerhin ein märchenhafter Reiz an. Ganz fabelhaft prunkte jüngst ein indischer Textilunternehmer, von dem wir spaßeshalber annehmen wollen, dass er schön leibesfüllig ist. Zum eigenen Wiegenfest erfüllte sich dieser Pankaj Parakh nun einen Herzenswunsch: ein Hemd aus purem Gold, vier Kilo schwer, umgerechnet 150.000 Euro teuer. 20 Goldschmiede wirkten vier Monate Faden um Faden, nur damit der feine Herr gülden erstrahlt, wenn er zum Tempel stolziert, um dort dem ebenfalls fülligen Ganesha fürs offensichtliche Gelingen der Geschäfte zu danken. Besonders karitativ gedacht ist das nicht, aber wenigstens ist ein dicker Nabob im Goldhemd ein drolligerer Anblick als ein verhärmter Maschmeyer in seiner Monsterfinca.