Rätselhafter Überfall auf 72-Jährigen

KRIMINALITÄT Rentner wird in S-Bahnhof attackiert, er schwebt in Lebensgefahr. Motiv ist völlig unklar

Die Kopfverletzungen sind so gravierend, dass das 72-jährige Opfer am Freitag immer noch in Lebensgefahr schwebte. Der Gewaltvorfall, der sich bereits am Mittwoch auf einem S-Bahnhof am südlichen Stadtrand nahe dem Flughafen Schönefeld ereignet hat, gibt der Polizei Rätsel auf. Händeringend werden Zeugen gesucht – nicht nur, was das unmittelbare Tatgeschehen betrifft. Von Interesse ist auch, was Opfer und Täter zuvor gemacht haben. Denkbar sei, dass die beiden im gleichen S-Bahnzug saßen und dort Streit hatten, sagte ein Polizeisprecher am Freitag.

Im S-Bahnhof Grünbergallee hatte ein unbekannter Mann einen 72-Jährigen aus bisher unbekanntem Grund angegriffen und mit den Fäusten niedergeschlagen. Laut Polizei ereignete sich die Tat gegen 12 Uhr im Treppenaufgang des S-Bahnhofs im Ortsteil Bohnsdorf (Treptow-Köpenick). Nach bisherigen Erkenntnissen war der Rentner nur eine Station mit der S-Bahn gefahren. Als er am Bahnhof Altglienicke einstieg, hatte er laut Polizei zwei Plastiktüten mit Pfandflaschen bei sich. Er habe am S-Bahnhof Grünbergallee einkaufen wollen, heißt es.

Doch dazu kam es nicht mehr. Auf einem Treppenabsatz des Bahnhofs sei er von einem Mann von vorne mit Faustschlägen attackiert und möglicherweise auch die Treppen hinuntergestoßen worden. Der Rentner blieb bewusstlos am Fuß der Treppe liegen. Die schweren Kopfverletzung rührten vom Sturz her, haben die Ermittlungen ergeben.

Auf dem Bahnhof war nicht viel los. Täter und Opfer befanden sich zum Tatzeitpunkt vermutlich allein auf der Treppe. Immerhin aber gibt es eine 22-jährige Augenzeugin. Die Frau habe das Geschehen aus einigem Abstand beobachtet habe, so der Polizeisprecher. Ihren Angaben zufolge hatte der Täter ein dunkles Fahrrad bei sich. Der Mann sei als groß und schlank beschrieben worden. Er habe kurze Haare, sei dunkel gekleidet gewesen und habe eine dunkle Umhängetasche bei sich gehabt.

Das Motiv sei bisher völlig unklar, das Opfer wurde nicht beraubt. Auch deshalb vermutet die Polizei, dass es eine Vorgeschichte gab. Diese könne sich auch auf dem Bahnsteig abgespielt haben. PLU