Neues Museum

SCHIFFE Vegesack bekommt „Spicarium“

„Spicarium“ heißt ein neues Mitmachmuseum in Vegesack, das morgen eröffnet wird. Es erläutert Aspekte der Schifffahrts- und Hafengeschichte und Fragen zur Zukunft der Meerestechnik. Mit 1,2 Millionen Euro hat das Wirtschaftsressort eine 500 Quadratmeter große Ausstellung finanziert. Die Schau ist in einem alten Speicher untergebracht und soll den Tourismus ankurbeln – Vegesack hat eine lange maritime Tradition.

Weshalb schwimmt ein Eisenschiff? Warum kam es 1848 zu einer großen Auswanderungswelle nach Übersee? Das sind Fragen, denen Besucher über zwei Etagen in einer Ausstellung nachgehen können, die technische Finessen bietet. Dazu gehören Töne und Filme sowie Fühl- und Duftstationen für Handelsgüter wie Kaffee, Zimt oder Muskat. Auf eine künstliche Nebelwand werden Szenen zu historischen Zusammenhängen projiziert. Weitere Bereiche widmen sich dem modernen Yachtdesign und der marinen Bionik. Das ist eine Wissenschaft, die aus der Natur Vorbilder für technische Lösungen in der Schifffahrt ableitet. So werden in Zusammenarbeit mit dem Bionik-Innovations-Centrum der Hochschule Bremen Zusammenhänge etwa zwischen Haifischhaut und Schiffsanstrichen oder Seegraswiesen und Deichen dargestellt. Das „Spicarium“ (lateinisch für „Speicher“) ist von Dienstag bis Sonntag jeweils zwischen 10 Uhr und 18 Uhr geöffnet.

Um 1620 wurde in Vegesack der erste künstliche Flusshafen Deutschlands angelegt. Von hier aus stachen Walfänger in Richtung Grönland in See. Hier wurde 1816 Deutschlands erster Raddampfer vom Stapel gelassen. Anfang des 20. Jahrhunderts war Vegesack zudem der Heimathafen der größten Heringsflotte in Europa. dpa

Weitere Informationen: www.spicarium-bremen.de