: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Morgen wird am Heinrichplatz mithilfe einer Kundgebung vonseiten der Initiative gegen das Chipkartensystem auf den bundesweiten Aktionstag gegen das Asylbewerberleistungsgesetz aufmerksam gemacht. Es geht dabei gegen die Profiteure der Sonderbehandlung, der Asylsuchende unterworfen werden. Am Mittwoch wird im Mehringhof die neue Vortragsreihe „Feminismus und Tierbefreiung“ eröffnet, es geht dabei um „Zusammenhänge und Differenze der Achsen von Herrschaft in Geschlechterverhältnissen und Mensch-Tier-Verhältnissen“, so verkünden es die Veranstalter_innen mit spürbarer Begeisterung über das eigene Werk. Bei aller Liebe – wird hier nicht ein bisschen zwanghaft alles mit allem verbunden? Am Freitag wird im FAU-Lokal unter dem etwas krude anmutenden Titel „Rebellen-Heil“ an den Anarchisten Fritz Scherer erinnert. Dieser war keine Lichtgestalt unter den Berliner Anarchisten, aber eine aufrechte Seele und nicht zuletzt einer, der sich um Verfolgte und Verfemte kümmerte. Sein Leben ist exemplarisch für jene proletarischen Anarchist_innen, die kein großes Lebenswerk in schriftlicher Form hinterlassen konnten. Umso mehr ist diese Spurensuche in der Biografie Scherers hochinteressant. Am Samstag schließlich wird im Mehringhof im Rahmen einer Konferenz über „Indigene als politische Akteure“ gesprochen. Denn anders, als es das oft auch von Linken kolportierte Bild vom armen, edlen Opfer will, sind Indigene in Lateinamerika sehr wohl auch politisch aktiv und brauchen die weiße helfende Hand nicht. Eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile Lateinamerika. Es referieren Olaf Kaltmeier, Maren Rößler und Almut Schilling-Vacaflor. Dass Indigene selbst nicht sprechen, ist allerdings merkwürdig.
■ Asylbewerberleistungsgesetz: Heinrichplatz. Dienstag, 17 Uhr
■ Feministische Tierbefreiung: Gneisenaustr. 2a. Mittwoch, 19 Uhr
■ Anarchoaktivismus: FAU-Lokal, Lottumstr. 11. Freitag, 19 Uhr
■ Indigene Akteure: Mehringhof, Gneisenaustr. 2a. Samstag, 11 Uhr