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Archiv-Artikel

Zahl der Verkehrstoten auf Tiefstand

Niedrigste Zahl seit 1953, dennoch 14 Tote täglich. Verbände fordern Tempolimit

WIESBADEN dpa/afp ■ Die Zahl der Verkehrstoten ist auf einen historischen Tiefstand gesunken. 2006 kamen auf den Straßen 5.094 Menschen ums Leben – dies ist die niedrigste Zahl seit Wiedereinführung der Straßenverkehrsunfallstatistik 1953 und nur noch ein Viertel des Negativrekords von 1970, so das Statistische Bundesamt gestern. Damit setzte sich der rückläufige Trend der letzten Jahre fort: Im Vergleich zu 2005 sank die Zahl der Unfalltoten nochmals um 5 Prozent; auch die Zahl der Verletzten ging um 2,7 Prozent auf 421.700 zurück. Allerdings verloren 2006 immer noch durchschnittlich 14 Menschen täglich ihr Leben im Straßenverkehr.

Als Gründe für die sinkenden Opferzahlen gelten die bessere Ausstattung der Autos mit Gurten und Airbags sowie gesetzliche Vorschriften wie Anschnallpflicht und die Einführung der 0,5-Promille-Grenze. Neue Radwege und Fußgängerzonen sowie die bessere Notfallversorgung vor Ort trugen ebenfalls dazu bei. Aus Sicht von Verbänden und Politikern reicht dies aber nicht aus. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) forderte ein Tempolimit auf den deutschen Autobahnen von maximal 120 Stundenkilometern. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zeigte sich erfreut über die Zahlen, betonte aber: „Mich beunruhigt vor allem, dass junge Menschen weiter überproportional an schweren Unfällen beteiligt sind.“ Hier müsse noch mehr getan werden.

Die Zahl der Verletzten ging im vergangenen Jahr ebenfalls zurück, allerdings nur um 2,7 Prozent auf 421.720 Menschen. Insgesamt wurden von der Polizei 2,23 Millionen Unfälle registriert, das waren kaum weniger als im Jahr 2005 (minus 1 Prozent). Fast drei Viertel der Zusammenstöße gingen mit Blechschaden glimpflich ab.