ERDOGAN PRIVAT: APOTHEOSE AB APRIL

Noch wird spekuliert, wie pharaonisch der neu gewählte türkische Präsident Erdogan sein Amt auslegen wird. Seine Anhänger aber bereiten offenbar schon eine zünftige Apotheose für ihren Chef vor. Verkehrsminister Lütfi Elvan etwa diente sich laut gestriger AFP-Meldung an, den geplanten Flughafen im Norden Istanbuls nach Erdogan zu benennen – obwohl selbstverständlich nichts dessen Leistungen angemessen vergelten könne, wie Elvan vorschriftsmäßig katzbuckelte. Solche Ehrungen sind natürlich Kinkerlitzchen im Vergleich zu den Huldigungen, die echte Profis des Personenkults wie der 2006 verstorbene turkmenische Präsident (auf Lebenszeit) Saparmurat Nijasow beim dankbaren Volk bestellt haben. Bei den originellen Worship-Ideen des „Türkmenbasy“ erblasste selbst eine Stilikone wie Gaddafi. Das „Oberhaupt der Turkmenen“ ließ neben Städten, Meteoriten und Flughäfen kurzerhand Monate umbenennen: den Januar nach sich selbst, den April nach seiner Mutti. Erdogans Mutter hieß übrigens Tenzile, der April im Türkischen aber ist der nisan. Mal schauen, wie lange noch.