: TALIBAN IM NORDEN
Die radikalislamischen Taliban nehmen jetzt auch den bisher vergleichsweise ruhigen Norden Afghanistans ins Visier, wo knapp 3.000 Soldaten der Bundeswehr stationiert sind. Für ihre Frühjahrsoffensive seien 1.000 potenzielle Selbstmordattentäter in diesen Landesteil geschickt worden, sagte Taliban-Kommandeur Mullah Hajatullah Khan gestern per Satellitentelefon.
Die Kämpfe haben sich bislang auf den Süden und Osten Afghanistans konzentriert. In den Hochburgen der Taliban starben im vergangenen Jahr mehr als 4.000 Menschen. Die Taliban hatten bereits im Januar erklärt, für ihre angekündigte Frühjahrsoffensive hielten sich insgesamt 2.000 Kämpfer für Selbstmordanschläge bereit und weitere würden ausgebildet. Dass sie auch auf den Norden zielen würden, war jedoch bislang nicht öffentlich als Strategie verkündet worden.
Am Dienstag starben bei einem Selbstmordanschlag auf dem wichtigsten US-Luftwaffenstützpunkt in Afghanistan mindestens 23 Menschen, darunter je ein Soldat aus Südkorea und aus den USA. US-Vizepräsident Dick Cheney hielt sich während des Anschlags in dem Stützpunkt auf. Er blieb unverletzt. RTR