PISCO & CEBICHE

Lima für Genießer

Beim Spaziergang durch Barranco, das Künstlerviertel von Lima, ist das „Sóngoro Cosongo“ nicht zu verfehlen. Vor der Tür stehen ein Dutzend Gläser mit Pisco, eine Art Brandy, aus frischen Trauben destilliert. Von drinnen schallt kubanische Gitarrenmusik. Hinter der Theke steht Hernán Vega und summt mit. Der 57-Jährige lebt schon sein ganzes Leben in diesem Haus. Vega mixt einen Pisco Sour: Ein kräftiger Schuss Pisco, Zitronensaft und ein aus Zuckerwasser hergestellter Sirup werden mit Eiweiß im Mixer zu dem peruanischen Traditionsgetränk verwandelt. Ebenfalls delikat: ein mit Coca-Blättern aufgesetzter Pisco.

„Mein Vater traf sich hier nachmittags oft mit Freunden“, sagt Vega. Die Männer genehmigten sich einen aus der Pisco-Flasche, spielten Gitarre und sangen dazu. „Es war keine Kneipe, aber mehr und mehr wandelte sich unser Wohnhaus zu einer.“

Freitagabends ist der Veranstaltungssaal brechend voll. Son, Tango, Nueva Trova gibt es live, und dazu wird roh eingelegter Fisch, peruanisches Cebiche, serviert und reichlich Pisco getrunken. Obwohl das „Sóngoro Cosongo“ längst eine gut gehende Kneipe geworden ist, lebt sie nach wie vor von der Spontaneität. Freunde von Hernán Vega kommen kurz nach 17 Uhr. Vegas Sohn holt die Gitarre aus dem Hinterzimmer, und schon singen die Männer.

Sóngoro Cosongo, Ayacucho 281, Barranco, Puente de los Suspiros