: Abgang ohne Trauer
Sebastian Giesen, Leiter des Barlach Hauses, wird zum Jahresende Geschäftsführer der Stiftung Reemtsma
Sebastian Giesen, seit dem Jahr 2000 Leiter des Ernst Barlach Hauses im Jenisch Park, hat sich in seinen Ausstellungen nicht nur mit dem „Hausheiligen“ Ernst Barlach beschäftigt. Giesen zeigte auch Barlachs Zeitgenossen oder KünstlerInnen, die Barlach stilistisch ähnelten – und das mit Erfolg.
Jetzt geht Giesen, um Ende 2007 Geschäftsführer der Hermann Reemtsma-Stiftung zu werden, die auch das Barlach Haus im Jenisch Park betreibt. Er löst Jochen Münnich ab, der in den Ruhestand geht. „Ich habe hier mit viel Leidenschaft gearbeitet und hätte es mir auch weiterhin vorstellen können“, sagt Giesen. „Aber die Chance, nach sieben Jahren am Barlach Haus etwas Neues zu tun, reizt mich sehr.“
Es sei natürlich „eine Umstellung, von der operativen Arbeit im Museum in eine Organisation zu wechseln“, sagt er. „Aber ich werde die kulturellen und sozialen Projekte der Stiftung fördernd begleiten können und auch weiterhin im Vorstand des Barlach Hauses sein. Wobei ich es immer besonders geschätzt habe, in der Museumsarbeit nicht von Staatssäckel und Besucherzahlen-Vorgaben abhängig zu sein.“
Auch deshalb hat Giesen unbekannte Künstler wie den schwedischen Maler Prinz Eugen zeigen können: Einzige regionale Verbindung war dessen Freundschaft mit Hamburgs erstem Kunsthallen-Chef Alfred Lichtwark. Stilistische Parallelen zu Barlach zeichneten dagegen den japanischen Bildhauer Katsura Funakoshi und Ewald Mataré aus.
Leichter vermittelbar war die Schau des Architekten Werner Kallmorgen, der nicht nur das Spiegel-Hochhaus und den Kaispeicher A, sondern auch das Barlach Haus entwarf. Dessen aktuelle Ausstellung löst sich komplett von lokalen Bezügen: Gemeinsam mit der Heidelberger Sammlung Prinzhorn präsentiert sie Werke psychiatrieerfahrener Künstler. Sie stammen aus der Sammlung des Basler Ehepaars Dammann. PS