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Archiv-Artikel

Mariendorf lässt die Sonne ins Netz

ENERGIE Größte Freiflächen-Fotovoltaikanlage erzeugt Strom für insgesamt 2.000 Haushalte

Auf das strahlend schöne Wetter hinzuweisen sei zu Beginn ausnahmsweise erlaubt: Schließlich hängt die am Mittwoch symbolisch angeschaltete Fotovoltaikanlage auf Gedeih und Verderb von der Sonne ab. Auf einer Fläche von mehr als zwei Fußballfeldern ließ die Gasag in einem Mariendorfer Gewerbegebiet 7.756 Solarmodule installieren. Es ist die flächen- und leistungsmäßig größte Anlage ihrer Art in Berlin. Umweltsenatorin Katrin Lompscher (Linke) lobte die 4,3 Millionen Euro schwere Investition des Versorgers als „wegweisend“.

Sie wies darauf hin, dass ein Stadtstaat wie Berlin nur begrenzt freie Flächen für regenerative Energien habe. Das Sonnenkraftwerk erzeuge immerhin so viel wie das einzige Windrad, das am nördlichen Stadtrand steht.

Der wolkenlose Himmel beim Festakt konnte indes nicht über die tatsächlichen Dimensionen hinwegtäuschen: Mit dem Strom könnten etwa 2.000 Haushalte versorgt werden, teilte die Gasag mit. An der Kohlendioxid-Einsparung, zu der sich das Unternehmen bis 2020 verpflichtet hat, macht die Anlage jedoch nur einen Bruchteil aus: 1,15 Millionen Kilogramm CO2 werden dank der Module jährlich eingespart. Mit dem Land hat die Gasag in einer Klimaschutzvereinbarung ausgemacht, im Jahr 2020 rund 2.000 Millionen Kilogramm weniger CO2 auszustoßen als noch 1998. Gut die Hälfte der Reduzierung habe man schon geschafft, erklärte das Unternehmen im Dezember. Von den ausstehenden 1.000 Millionen Kilo macht die Solarkraftwerk-Effizienz folglich nur 0,1 Prozent aus.

Lukrativ ist es für die Gasag in dem begrenzten Rahmen trotzdem: Die erzeugte Energie wird ins Netz eingespeist – und wegen ihrer Herkunft besser bezahlt als Energie aus fossilen Brennstoffen oder Atomkraftwerken. Klimaschutz lohne sich für die Gasag, bestätigte Vorstand Andreas Prohl. KRISTINA PEZZEI