WAS MACHT EIGENTLICH ...… der Elch?
: Einwandern

Es gibt Menschen in Deutschland, die halten Elche für eine Erfindung von Ikea. Andere, die bereits skandinavischen Boden betreten haben, bezeugen, dass die riesigen Plüschtiere aus echtem Fleisch und Fell gemacht sind und tatsächlich in schwedischen Wäldern und Sümpfen herumstehen. Was auch sie oft nicht wissen: Noch im Mittelalter war das Tier des Jahres 2007 eine in Deutschland verbreitete Art.

Mit ein wenig Glück wird Alces alces bald zu einer Brandenburger Touristenattraktion. Jenseits der Oder lebt nämlich eine nicht unerhebliche Population des Riesenviechs, und einzelne Exemplare machen jetzt schon mal einen Abstecher in die Mark, indem sie den polnisch-deutschen Grenzfluss durchschwimmen. Der Präsident des Brandenburger Landesumweltamts, Matthias Freude, glaubt deshalb, dass der Elch „in nicht allzu ferner Zukunft in Brandenburg und damit erstmals in Deutschland wieder heimisch wird“. Schließlich bevorzuge der 800-Kilo-Brocken mit dem gewaltigen Schaufelgeweih „große, unzerschnittene Waldgebiete“ – die Schorfheide lässt grüßen.

Ganz ungeteilt dürfte die Freude der Naturschützer freilich nicht sein, sollte sich der Elch hierzulande wieder ansiedeln. Er verputzt mit Genuss junge Kiefern und konterkariert somit die Aufforstung. Außerdem steht das bräsige Viech gerne auf Straßen herum und lässt sich überfahren. Hier wäre mit Elch-Warnschildern erste Abhilfe zu schaffen – wenn sie denn hängen bleiben: Bei Schwedenurlaubern gelten die Dinger jedenfalls als begehrte Trophäe. CLP
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