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Archiv-Artikel

Uniklinik not for sale

Die sechs NRW-Unikliniken sollen unternehmerischer werden, sagt das Land. Verkauft werden sie aber nicht

DÜSSELDORF taz ■ Die Universitätskliniken von Nordrhein-Westfalen sollen leistungsfähiger werden. Die Landesregierung will deswegen das Hochschulmedizingesetz reformieren. Noch vor dem Sommer werde ein entsprechender Gesetzentwurf im Landtag eingebracht, kündigte Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) gestern in Düsseldorf an. Zum Jahresbeginn 2008 soll das Gesetz in Kraft treten.

Verkauft werden die Universitätskliniken anders als in anderen Bundesländern nach den Plänen der Landesregierung aber nicht. Hessen zum Beispiel hat sich schon vor Jahren von seinen Unikliniken in Marburg und Gießen getrennt. Die sechs universitären Kliniken in Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster sollen aber künftig wirtschaftlicher geführt werden. „Wir wollen exzellente Qualität bei Forschung, Lehre und Patientenversorgung auf einem dauerhaft tragfähigen wirtschaftlichen Fundament“, sagte Pinkwart. Die Unikliniken sollen deswegen verpflichtet werden bei Verwaltungsaufgaben zusammenzuarbeiten. Der Vorsitz des Aufsichtsrates, bisher mit einem Landesvertreter besetzt, soll künftig frei vergeben werden können.

Pinkwart möchte außerdem für jede Uniklinik eigene, passende Lösungen finden. Zum Beispiel sollen die medizinischen Fakultäten von Bochum und Duisburg-Essen künftig einen gemeinsamen Fachbereich bilden. Diskutiert wird auch, die Uniklinik Köln in eine Stiftung privaten Rechts umzuwandeln. Das Land hat bereits spezifische Zielvereinbarungen mit den einzelnen Kliniken geschlossen.

An den sechs Unikliniken arbeiten insgesamt rund 30.000 Beschäftigte. Jedes Jahr werden rund 250.000 Patienten behandelt, der Jahresumsatz aller Einrichtungen beträgt 2,5 Milliarden Euro. DIRK ECKERT