piwik no script img

Archiv-Artikel

scham und schande: japanische wetterbehörde hat sich geirrt

Weil er die in Japan als Ritual zum Frühlingsbeginn gefeierte Kirschblüte zu früh ankündigte, hat sich der Chef-Vorhersager der Wetterbehörde öffentlich entschuldigt. „Wir haben die Nutzer unserer Informationen verunsichert“, sagte Keiichi Kashiwagi am Mittwoch in einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz zerknirscht und machte als Zeichen des Bedauerns eine tiefe Verbeugung, wälzte sich vor Scham auf dem Boden, zerriss seinen Kragen und schalt sich selbst einen nichtsnutzigen Engerling, der nicht würdig sei, den Schmutz unter den Schuhsohlen seiner Mitmenschen zu küssen oder auch nur in einem Atemzug mit den elendesten aller elenden Würmer genannt zu werden. Anfang März hatte er angekündigt, die Kirschblüte werde in diesem Jahr in Tokio am 18. März beginnen. Am Mittwoch korrigierte der Meteorologe das Datum auf den 21. März. Während der als „Hanami“ („Blüten anschauen“) bezeichneten Zeit genießen die Menschen im Freien den Frühlingsanfang. Diese Tage gelten als Entschuldigung für ausschweifendes Leben und ausgiebigen Alkoholkonsum.