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Archiv-Artikel

Elbvertiefern heim geleuchtet

Tausende Menschen haben gestern Abend gegen eine weitere Vertiefung der Elbe protestiert. Zwischen Hamburg und Cuxhaven stellten sie sich nach dem Dunkelwerden mit Fackeln auf den Deich. Ab Mittwoch können in den Gemeinden an der Unterelbe und den Hamburger Bezirksämtern die Pläne dafür eingesehen werden. Die Umweltverbände, Organisationen der Anwohner sowie die Hamburger GAL-Fraktion und die Linke Alternative Cuxhaven hatten zu der Demonstration aufgerufen. Sie wiesen darauf hin, dass der Strom in den vergangenen 150 Jahren von fünf auf 15,30 Meter vertieft worden sei. In den vergangenen 40 Jahren sei die Elbe immer stärker eingeschnürt worden. Drei Viertel des Deichvorlandes seien verloren gegangen. Seit 1900 habe sich der Tidenhub um 1,80 Meter vergrößert, das mittlere Hochwasser liege heute 60 Zentimeter höher. Seit der 1999er Elbvertiefung hätten sich die Baggergutmengen von drei auf neun Millionen Kubikmeter vervielfacht. Das Geländeniveau im Südosten des Mühlenberger Lochs habe sich zwischen 2003 und 2004 um 21 Zentimeter erhöht. Im Wasser gebe es weniger Sauerstoff. Eine weitere Vertiefung werde den Strom noch stärker schädigen, argumentieren die Kritiker. Dabei sei sie unnötig, weil das Größenwachstum der Containerschiffe sein vorläufiges Ende erreicht habe und für die wenigen sehr großen Pötte der Tiefwasserhafen Wilhelmshaven gebaut werden soll. taz