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Archiv-Artikel

Nicht nur ein Workshop für die Ohren

Zum zweiten Mal wird beim Internationalen Frauenfilmfestival Dortmund/Köln (Thema: Filmmusik) auch der hoch dotierte Wettbewerb für Regisseurinnen ausgetragen. Ins Rennen gehen acht Spielfilme aus acht Ländern

Von PEL

Die Zusammenlegung der beiden NRW-Frauenfilmfestivals ist auch für die Sponsoren kein Problem mehr. Zum zweiten Mal wird der hoch dotierte Internationale Spielfilmwettbewerb für Regisseurinnen präsentiert. „Als Köln-Festival hätten wir keinen Euro gegeben“, sagte einst RWE-Westfalen Vorstandsvorsitzender Knut Zschiedrich noch 2005. Jetzt gibt der Stromversorger wieder 25.000 Euro und zeichnet damit Regisseurinnen aus, die bereits auf ein längeres Filmschaffen zurückblicken. Schließlich sei das Frauenfilmfestival aus der Stadt nicht mehr wegzudenken, so Zschiedrich heute. Ins Rennen um den Preis gehen acht Spielfilme aus acht Ländern. Alle Regisseurinnen werden ihre Filme vor Ort präsentieren.

“Heaven is a wonderful place“, singen Nicole, Carmen, Brigitte, Nina und Alexa zusammen auf der Beerdigung ihres ehemaligen Lehrers. Nach 14 Jahren scheinen sie nichts mehr als diesen Lehrer gemeinsam zu haben; nur langsam fangen die fünf Frauen an, sich wieder anzunähern. Anfang 30 ist nun Zeit für eine Bilanz. Was ist aus ihrem Leben geworden? Barbara Albert zeigt die Antwort mit sparsamen Dialogen in ihrem Film „Fallen“ (Österreich, 2006). Sie gehört zu der zeitgenössischen Generation äußerst erfolgreicher österreichischer Filmschaffender. Ihr Streifen zeigt, dass es nie zu spät ist, etwas zu ändern und immer Platz bleibt für neue Träume.

Als deutsche Premiere kommt der Film „Stephanie Daley“ (USA, 2005) von Hilary Brougher aus New York nach Dortmund. Ein junges Mädchen eilt durch den Schnee, stolpert, eine Blutspur hinter ihr. Im Krankenhaus wird sie bald darauf des Mordes an ihrem neugeborenen Kind beschuldigt, dessen Körper in der Nähe in einem Mülleimer gefunden wird. Doch der Teenager beteuert fortwährend seine Unschuld. Brougher erzählt eine komplexe Geschichte, die keine einfachen Lösungen bietet.

Das Dortmunder Frauenfilmfestival steht in diesem Jahr auch unter dem Thema „Musik“. Ulrike Haage (Rainbirds) leitet deshalb einen zweitägigen Workshop für die Ohren, der für die Bedeutung von Sound sensibilisieren will. Nach einer Einführung mit Bild- und Ton- Beispielen werden die Workshop-Teilnehmerinnen selbst Filmbilder aufnehmen und vertonen. PEL

Workshop-Infos: 0231-5025480