: Terror und Kinder
Zum 32. Mal finden in Mülheim die „Stücke“ statt
Acht Autoren streiten in Mülheim wieder um den 15.000 Euro-Dramatikerpreis. Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek ist bereits zum 12. Mal nominiert. Ihr Stück „Ulrike Maria Stuart“ verknüpft die RAF- Terroristinnen Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof mit Maria Stuart und Elisabeth von England.
„Die Beschäftigung mit Terror und Gewalt spiegelt einen Trend der Gegenwartsdramatik“, sagt Till Briegleb, Sprecher des Auswahlgremiums. Das musste in diesem Jahr aus 123 Stücken selektieren. Aus dem Rahmen fällt im Mai nur die Text-Collage „Karl Marx: Das Kapital, Erster Band“ vom Autorenkollektiv „Rimini Protokoll“. Im aktuellen Gewalt-Trend liegt dagegen wieder „Schwarze Jungfrauen“ von Feridun Zaimoglu, der mit Günter Senkel Interviews von jungen Musliminnen dramatisiert hat. Um Gewalt geht es auch in „Mala Zementbaum“ von Armin Petras und Thomas Lawinky. Darin arbeitet der Schauspieler Lawinky seine Vergangenheit als inoffizieller Stasi-Mitarbeiter auf.
Ein zweiter Schwerpunkt beim 32. „Stücke“-Festival ist das Verhältnis von Eltern und Kindern in den Theatertexten. Hier sind der Schweizer Lukas Bärfuss, der bereits 2005 den Dramatikerpreis gewann, mit „Die Probe (Der brave Simon Karach)“ vertreten und zwei Erstlingswerke: Dirk Lauckes „alter ford escort dunkelblau“, uraufgeführt am Theater Osnabrück, sowie das Stück „Nachtblind“ der Schweizerin Darja Stocker. PEL
Infos: www.stuecke.de