: Es liegt was in der Luft
Verursacher erhöhter Nickel-Werte in der Umgebung der Stahlwerke Bremen bleibt unklar
Der Streit geht weiter über die Frage, wer für die erhöhten Nickel-Werte in Burg Grambke verantwortlich ist. Luftmessungen zwischen 2004 bis 2006 hatten erhöhte Nickel- und Cadmium-Werte ergeben. Gleichzeitig kam bei den Messungen heraus, dass sich die Werte für die Feinstaubbelastung dabei im zulässigen Rahmen bewegen. Nickel gilt als krebserregend und allergieauslösend.
Wieso allerdings die unmittelbare Umgebung der Stahlwerke Bremen mit dem chemischen Stoff Nickel belastet ist, bleibt ungeklärt. Bei der Sitzung der Deputation für Umwelt und Energie wurde nun ein Bericht über den technischen Stand des Stahlwerkes Arcelor Bremen diskutiert. „Aus allen Ritzen“ der Gemäuer der Altanlage könne der Schadstoff entweichen, so Karin Mathes (Die Grünen). Im Werk sieht man das ganz anders. „Unser Beitrag von Arcelor zu den geringfügig erhöhten Werten in der Umgebung ist zu vernachlässigen“, betont Arcelor-Umweltschutz-Chef Markus Erhart. Um dem Verursacher der Emission auf die Spur zu kommen, seien weitere Untersuchungen nötig. Es bestehe keine Gesundheitsgefahr. Alle Maßnahmen, die Nickel-Emission zu senken, würden nur dem Bodenschutz dienen. Bei der Sitzung der Deputation kam nun laut Mathes „endlich Bewegung ins Gespräch“. Arcelor will eine Anlage zur so genannten „Konvertergasnutzung“ errichten. Die erste Bauphase ist genehmigt, Ende nächsten Jahres sollen Teile der Anlage in Betrieb genommen werden. Als einen Schritt in die richtige Richtung lobt Karin Mathes diese Entscheidung. Gleichzeitig bleibt die Grünen-Politikerin skeptisch, ob der Schadstoffausstoß so wirklich ausreichend bis 2010 gesenkt werden kann.
Catharina Oppitz