Einblick (186)

Axel Lapp, Kunstkritiker, -historiker, Verleger und Kurator

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Axel Lapp: Super spannend fand ich „RAUM. Orte der Kunst“ in der Akademie der Künste. Endlich mal wieder eine richtig gut recherchierte Ausstellung, die historisch Überraschendes präsentiert und ein Thema mit einem ganz eigenen Blick fundiert bearbeitet. Derlei würde man sich auch in den Staatlichen Museen wünschen. Sehr unterhaltsam waren auch „The Complaints Choirs“ von Tellervo Kalleinen und Oliver Kochta-Kalleinen bei Sparwasser HQ, eine Videoinstallation, in der Chöre aus unterschiedlichen Städten deren gesammelte Beschwerden beschwingt intonieren (im Internet noch unter www.ykon.org/kochta-kalleinen zu sehen!).

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen? Gorgonzola Club – es gibt da einfach die leckerste Pizza in Kreuzberg. Und musikalisch der leider viel zu seltene Parlermo-Club in der Hotelbar.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag? Stapelweise Kunstzeitschriften, die Zitty und diverse Onlinemagazine. Mein derzeitiger Lesestoff ist Orhan Parmuks „Das Schwarze Buch“. Ganz langsam arbeite ich mich durch diese Fülle unterschiedlicher Istanbul-Geschichten, und immer nach wenigen Seiten finde ich mich im Gespinst meiner eigenen Gedanken wieder.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen momentan am meisten Freude?Der Frühling und die Lichtanlage in meinem neuen Projektraum.