: Weniger Blutzoll auf Hamburgs Straßen
Verkehrsunfallbilanz des voriges Jahres auf dem niedrigsten Stand seit 1953. Die Zahlen für Unfälle, Verletzte und Getötete sind erneut gesunken. Die häufigsten Unfallursachen aber sind weiterhin rasende und drängelnde Autofahrer
Die Unsicherheit im Hamburger Straßenverkehr hat im vorigen Jahr erneut abgenommen. Das geht aus der Unfallbilanz 2006 hervor, die Innensenator Udo Nagel (parteilos) gestern präsentierte. Danach liegen die Zahlen für Verunglückte und Verkehrstote auf dem niedrigsten Stand seit Einführung der Statistik 1953. Was zeige, freute sich Nagel, dass Senat, Innenbehörde und Polizei „mit ihrer Verkehrssicherheitspolitik auf dem richtigen Weg sind“.
Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im Jahr 2006 um 226 moderat auf 58.573 gesunken. Dabei kamen 28 Menschen ums Leben, im Jahr davor waren es immerhin 43. Noch 1990 waren es mit 90 Getöteten rund dreimal so viele wie im vorigen Jahr. Fast die Hälfte der Todesopfer waren Fußgänger (12), hinzu kommen je fünf Rad-, Motorrad-, und Autofahrer sowie ein LKW-Fahrer.
Insgesamt verletzten sich auf Hamburgs Straßen im vergangenen Jahr 10.425 Personen. Das sind 958 weniger als 2005. Dabei sank die Zahl der verunglückten Kinder von 958 auf 837. Bei Unfällen mit Senioren ist zwar eine minimale Zunahme zu verzeichnen, die Zahl der dabei Verletzten ging allerdings leicht um 45 auf 920 zurück. Auch bei Radfahrern war die Tendenz positiv: Die Zahl der Unfälle sank leicht um 165, die der dabei Verletzten um 115 auf 2.375.
Hauptunfallursachen sind weiterhin Rasen und Drängeln. „Insbesondere junge Erwachsene unterliegen einem hohen Unfallrisiko“, sagte Dietmar Kneupper, Leiter der Verkehrsdirektion. Die 18- bis 24-Jährigen haben nur einen Anteil von 8,2 Prozent an der Gesamtbevölkerung, sind aber an 17,2 Prozent der Verkehrsunfälle beteiligt.
Alkohol und Drogen sind weiterhin häufig Unfallursachen. Die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss sank zwar von 1.051 im Jahr 2005 auf 983. Unter Drogeneinfluss gab es 95 Unfälle mit 77 Verletzten und einem Toten. Für Nagel Gründe genug, an seinem „Motto“ festzuhalten: „Null Toleranz gegen Verkehrsrowdies.“ Sven-Michael Veit