piwik no script img

Archiv-Artikel

DIE LISTE

Die NPD Sachsen hat alles getan, um sich selbst aus dem Parlament zu nehmen. Doch die Wähler kamen der Partei zuvor

1. 2005 entdeckt der NPD-Landtagsabgeordnete Mirko Schmidt eine Nähe seiner Partei zum Nationalsozialismus. Schockiert über die überraschende Erkenntnis, tritt er aus der NPD aus.

2. Kurz darauf folgen ihm die „enttäuschten“ Abgeordneten Jürgen Schön …

3. … und Klaus Baier. Auch sie entdeckten plötzlich unvermutete antidemokratische Tendenzen in ihrer Partei.

4. 2006 dann der nächste Verlust: Der parlamentarische Geschäftsführer Uwe Leichsenring stirbt bei einem leichtsinnigen Überholmanöver.

5. Matthias Paul legt Ende 2006 sein Mandat nieder, weil gegen ihn wegen Kinderpornoverdachts ermittelt wird. Die erwartete „Todesstrafe für Kinderschänder“-Kampagne seiner Partei bleibt aus.

6. Er findet Nationalsozialismus super und kann trotzdem nicht bleiben: Der Abgeordnete Klaus-Jürgen Menzel wird von der NPD ausgeschlossen. Angeblich wegen „finanzieller Unregelmäßigkeiten“, aber eher wohl wegen eines Interviews, in dem er sich zu Adolf Hitler bekannt hat.

7. Einen Monat später versucht Menzel, nun parteilos, durch einen Besucher eine Pistole in den Landtag zu schmuggeln. Er bekommt ein unbefristetes Hausverbot.

8. Einst NPD-Chef, jetzt Gastwirt auf Mallorca: Holger Apfel verließ als einer der Letzten die Parade kaputter Gestalten der sächsischen NPD.

9. Schon 2008 war die NPD knapp an der Fünfprozenthürde vorbeigeschrammt. Nach dem Austritt Apfels 2013 übernahm Holger Szymanski die Geschäfte und erreichte mit der Partei bei der Landtagswahl nun endlich weniger als 5 Prozent.

Sie finden diese Liste auch hübsch bebildert in einer Galerie auf taz.de