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Archiv-Artikel

Piloten wollen Lufthansa bestreiken

ARBEITSKAMPF I Gewerkschaft lässt Termine offen. Germanwings-Ausstand kostete Millionen

MÜNCHEN/FRANKFURT dpa | Lufthansa-Passagiere müssen sich weiterhin auf Streiks der Piloten einstellen. Der Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, Jörg Handwerg, ließ aber offen, wann es neue Arbeitsniederlegungen geben werde. Er bekräftigte, es gebe keine parallelen Streiks mit den Lokführern. „Wir wollen Deutschland nicht lahmlegen.“ Bei der Lufthansa sagte eine Sprecherin: „Uns ist keine neue Streikankündigung bekannt.“

Den Ausstand bei der Lufthansa-Tochter Germanwings am vergangenen Freitag hatte die Gewerkschaft rund 24 Stunden vorher angekündigt. Von Streiks könnten auch die Lufthansa selbst und deren Frachttochter Cargo betroffen sein.

Die Gewerkschaft will in dem Tarifkonflikt größere Einschnitte bei den Vorruhestandsregelungen für die rund 5.400 Kapitäne und Co-Piloten verhindern. Im Schnitt gehen Lufthansa-Kapitäne derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand. Lufthansa will das durchschnittliche Eintrittsalter schrittweise auf 61 Jahre erhöhen. Die Verhandlungen waren am vergangenen Donnerstag gescheitert, beide Seiten machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

Die Gewerkschaft hatte am Freitag ab 6.00 Uhr morgens den Billigflieger Germanwings sechs Stunden lang bestreikt. Dadurch waren 116 von 164 Flügen ausgefallen. Von den Ausfällen waren rund 15.000 Passagiere betroffen. Der wirtschaftliche Schaden liegt nach Angaben eine Sprechers von Germanwings im zweistelligen Millionenbereich.