NAZIVERBRECHEN „T4“
: An Opfer erinnern

Am Dienstag wurde in der Tiergartenstraße 4 ein neues Denkmal für die Opfer der Euthanasie-Morde während der NS-Zeit eingeweiht. Lange Zeit erinnerte dort, wo die einstige „Zentraldienststelle T4“ der Nationalsozialisten stand, nur eine im Boden eingelassene Gedenktafel an die Opfer der Naziverbrechen. Von der ehemaligen Nazi-Dienstelle wurde ab 1940 die Ermordung von mehr als 200.000 Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten koordiniert. „Einen überfälligen Akt“ und „einen Tag, auf den wir lange gewartet haben“, nannte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) die Zeremonie zur Einweihung der Gedenkstätte. Denn lange Zeit seien die Euthanasieopfer vom Gedenken ausgeschlossen gewesen. Die Installation mit dem Titel „Gegenüber“ besteht aus einer transparenten blauen Glaswand sowie einem parallel zur Wand verlaufenden Informationspult. Anhand von Texten, Bildern und Dokumenten ist darauf die Geschichte der NS-Euthanasie skizziert. Die Kosten für die Errichtung des „Gedenk- und Informationsortes T4“ beliefen sich auf 610.000 Euro. Finanziert wurde das Projekt durch Gelder vom Bund und des Landes Berlin. LISA OPITZ