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Archiv-Artikel

„Elstar bleibt die Nummer 1“

KERNOBST Auch dieses Jahr wird der Beginn der Apfelsaison im Alten Land in Hamburg begangen

Von AKD
Ulrich Harms

■ 47, der Gärtnermeister erntet Äpfel und Kirschen und engagiert sich beim Bauernverband in Hamburg.

taz: Herr Harms, warum wird die Apfelsaison heute am Michel eröffnet?

Ulrich Harms: Die Saisoneröffnung findet immer an verschiedenen Orten statt, üblicherweise im Obstbaubetrieb. Letztes Jahr fand sie in der Gartenschau in Wilhelmsburg statt. Wir suchen einen Platz, wo wir etwas Positives zur Ernte zeigen und Informationen weitergeben können.

Welche Äpfel werden jetzt geerntet?

Aktuell ist die Frühernte geerntet und es beginnt jetzt mit den Hauptsorten, das sind vorrangig Elstar und Holsteiner Cox. Diese sind auch schon auf den Märkten.

Wie entwickelt sich im Alten Land der Anbau nach ökologischen Standards?

Es gibt eine kontinuierliche Zunahme beim ökologischen Anbau. Mittlerweile sind im Alten Land 1.000 Hektar von etwa 10.000 Hektar Fläche ökologisch angebaut.

Mit welchen Erwartungen sind Sie dieses Jahr in die Ernte gegangen?

Wir erwarten eine ganz tolle Apfel- und Birnenernte. Durch das warme Frühjahr und den warmen Sommer gibt es viele Äpfel mit sehr guter Qualität. Weil es sehr viel Äpfel gibt, rechnen wir auch mit verbraucherfreundlichen Preisen.

Welche Sorten bauen Sie an?

Es gibt die Hauptsorten wie etwa Holsteiner Cox, Elstar, Gala oder Boskop. Es gibt aber auch neue Sorten: karminroten Wellant, Pink Lady oder die tschechische Sorte Topas.

Und welche Sorten sind die beliebtesten?

Seit 20 Jahren ist die am meisten verkaufte und beliebteste Apfelsorte der Elstar. Und Elstar bleibt die Nummer 1. Bei den neuen Sorten muss man sich das noch anschauen, wie die Entwicklung ist.

Machen Sie sich Sorgen wegen einer möglichen neuen Elbvertiefung? Ein Effekt war ja in der Vergangenheit, dass das salzige Nordseewasser bei Flut weiter den Fluss hinauf kommt.

Für uns im Hamburger Bereich ist die Frage des Salzgehalts noch nicht relevant, weil die Brackwasserzone hier nicht ankommt. Auch nehmen wir unser Wasser nicht direkt aus der Elbe, sondern über die Nebenflüsse.

Aber?

Uns macht der Hochwasserschutz mehr Sorgen: Am Hafen werden Hafenbecken für Containerplätze geschlossen. Wir befinden uns auf einem tiefen Gebiet, da ist es bei Sturmflut besonders gefährlich.  INTERVIEW: AKD

Eröffnung der Apfelsaison mit Wirtschaftssenator Frank Horch: 11 Uhr, Hauptkirche St. Michaelis