: Der Franz soll’s richten
NPD Bei den Rechtsextremen ist der Pressesprecher als neuer Bundesvorsitzender im Gespräch
Gegelte Haare, adrettes Sakko – smart möchte der NPD-Bundespressesprecher Frank Franz erscheinen. Gespräche führt er nüchtern und freundlich, der 35-jährige Saarländer bemüht sich sichtlich, das Image der NPD als Partei der ewig Gestrigen und der dumpfen Krakeeler zu modernisieren. Nun könnte er neuer Bundesvorsitzender werden.
Zumindest wenn es nach dem Fraktionsvorsitzenden der abgewählten sächsischen NPD, Holger Szymanski, geht. Der nannte Franz am Dienstag im Dresdner Landtag am Rande einer Pressekonferenz als Favoriten.
Die Suche nach einem neuen Vorsitzenden begann schon, bevor die NPD am Wochenende knapp den Wiedereinzug in den Sächsischen Landtag verpasste – 808 Stimmen fehlten. Am 19. Dezember 2013 räumte der NPD-Bundesvorsitzende Holger Apfel sein Amt. Parteiintern wurde Apfel, der damals auch die Landtagsfraktion in Sachsen anführte, ein sexueller Übergriff auf einen junge Kameraden vorgehalten. Der Familienvater legte alle Ämter nieder und führt heute eine Kneipe auf Mallorca.
Der NPD-Fraktionschef aus Mecklenburg-Vorpommern, Udo Pastörs, übernahm auf Vorstandswunsch den kommissarischen Vorsitz. In der vergangenen Woche sickerte durch, dass Pastörs auf dem Parteitag im Herbst nicht zur Wahl steht.
Nun soll es der schmucke Franz richten. Seine Kandidatur ist intern aber auch umstritten. In der Parteizeitung Deutsche Stimme musste Franz, der Ratsmitglied in Völklingen ist, sein moderates Auftreten verteidigen. Das bedeute keine Aufweichung der Grundpositionen.
ANDREA RÖPKE, ANDREAS SPEIT