unterm strich:
Physiker, Romanautor, Literaturkritiker, Theaterregisseur, zuletzt Intendant der Opernstiftung Berlin und seit kurzem Kulturmanager in Dubai: Das Leben von Michael Schindhelm wirkt inzwischen doch ziemlich abenteuerlich. Im arabischen Emirat Dubai hat er jetzt eine kulturelle Großbaustelle vor sich, deren Dimensionen schwer einzuschätzen sind. Seine Zeit als Chef der Berliner Opernstiftung bezeichnet er jetzt als seinen größten beruflichen Fehler. Er hätte den Job in Berlin nicht annehmen dürfen, sagte Schindhelm der Berliner Zeitung (Samstag). Mitte Februar hatte er auf eigenen Wunsch sein Amt bei der Opernstiftung vorzeitig niedergelegt. Vorausgegangen waren Finanzierungsprobleme der Stiftung und die Kritik des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) an Schindhelms Person.
Er habe keinen politischen Rückhalt und wenig Unterstützung in den drei Berliner Opernhäusern gehabt, sagte Schindhelm. „Ich steckte in einem Sandwich.“ Wowereit habe ihm an prominenter Stelle während des Wahlkampfs mehrfach öffentlich gedroht. „Ich kenne auch informelle Aussagen, die noch viel weiter gehen“, sagte Schindhelm.
Die Entdeckung des deutschen Heldentums schreitet nicht nur in hiesigen Fernsehproduktionen, sondern auch im amerikanischen Kino voran. Tom Cruise wird die Hauptrolle in einem Hollywood-Thriller über das gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler spielen. Nach einem Bericht des Focus wird Cruise den Widerstandskämpfer Claus Schenk Graf von Stauffenberg spielen, dessen Bombenanschlag auf Hitler 1944 misslang. Nach Angaben der Produktionsfirma United Artists lautet der Arbeitstitel des Films „Valkyrie“ nach der „Operation Walküre“. Regie führen sollen Bryan Singer („X-Men“, „Superman Returns“), das Drehbuch stammt von Chris McQuarrie.
Oberst Stauffenberg war nach dem Anschlag ebenso wie viele seiner Mitwisser hingerichtet worden. Caspar Graf von Stauffenberg, ein Enkel des Hitler-Attentäters, äußerte sich in der Bild am Sonntag besorgt, dass der Film von der Scientology-Organisation, der Cruise angehört, finanziert werden und für sie Propaganda machen könnte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
