: Übertriebene Berichterstattung?
betr.: „Die Welt schweigt Darfur tot“
Der Darfur-Konflikt hat nichts mit dem Völkermord in Ruanda zu tun, und erst recht nichts mit dem Holocaust. Er wurzelt in der durch exponentielle Bevölkerungszunahme bedingten Verknappung der Ressourcen und eskalierte erst durch dessen vor allem von der US-Regierung betriebenen Instrumentalisierung im Kampf um das Öl mit China. Dafür bedurfte es eines humanitären Vorwands, nachdem sich zuvor fast niemand für das Schicksal der Darfur-Bewohner je interessiert hätte.
Die übereilte und unbedachte Einrichtung der Flüchtlingslager hat nun in das gegenwärtige Debakel geführt, das täglich schlimmer wird, und aus dem eine Exit Strategy ebenso wenig wie im Irak sichtbar ist. Wo sind Fotos, Satellitenbildauswertungen oder andere rechtskräftige Beweise für die unablässig wiederholten hohen Opferzahlen?
Aus den aufwändigen Ermittlungen des Internationalen Gerichtshofs resultierten nur spärliche zwei Anklagen, und der seit über drei Jahren angekündigte UN-Report wird weiter hinausgeschoben. Was soll „die Völkergemeinschaft“ machen: noch mehr milliardenteure Militäreinsätze, die niemandem helfen, statt bei der Ursachenbekämpfung (siehe oben) anzusetzen? Auch von Totschweigen kann nach der kaum unterbrochenen, zum Teil maßlos übertriebenen „Berichterstattung“ (meist aus westlichen Hauptstadtbüros) mit ihren einseitigen, nur scheinbar kausalen Schuldzuweisungen ja wohl keine Rede sein. STEFAN KRÖPELIN, Köln